War Das Ziel Der Islamischen Eroberungen Nur Der Reichtum Und Wohlstand?

  • Derjenige, der die islamische Lehre, ihre Prinzipien und edlen Ziele nicht kennt, würde denken, dass diese Behauptung richtig ist. Und er könnte von dieser materialistischen Vorstellung überzeugt werden. Wenn wir dies wissen, sagen wir: als der Gesandte Allahs ( s) anfing die Botschaft Allahs in der Öffentlichkeit zu verkünden und dazu aufzurufen, haben seine Leute (sein Stamm in Makkah, die Quraiš) begonnen mit ihm zu verhandeln, um ihn vom islamischen Weg abzubringen. Sie haben ihm so gute Angebote gemacht, er sich, wenn er diese Angebote angenommen hätte, in einem großartigen Lebensgenuss befunden hätte.
    Sie haben dem Gesandten Allahs ( s) versprochen, alle seine Wünsche zu erfüllen. Wenn er eine hohe Position besetzen wolle, würden sie sie ihm geben. Und wenn er heiraten wolle, würden sie ihn mit der schönsten Frau verheiraten. Und wenn er Reichtum wolle, würden sie ihm alles geben, was er sich wünsche. All dies unter der Bedingung, dass er den Aufruf zum Islam aufgibt, der in ihren Augen die Verachtung ihrer Götter bedeutete und ihren gesellschaftlichen Rang erniedrigte. Der Gesandte ( s) antwortete mit einem sicheren Ton durch göttliche Leitung: “Bei Allah, wahrlich, wenn sie die Sonne in meine rechte Hand und den Mond in meine linke Hand legen würden, so würde mich dies nicht davon abbringen, bis zu meinem Tod meine Botschaft weiter zu verkünden.” (Überliefert bei Ibn Hischam)

    Wenn der Gesandte ( s) ein Betrüger oder jemand, der dieses Leben so sehr liebt gewesen wäre, hätte er dieses Angebot angenommen und diese Gelegenheit dazu ausgenutzt, um dies zu erlangen. Denn das, was ihm angeboten wurde, ist der innigste Wunsch und das Ziel der meisten Menschen. Als Allah die Botschaft deutlich machte, enthielten die Schreiben, die an die Könige und Prinzen der Länder in der Umgebung gerichtet waren, den Aufruf zum Islam, ohne ihren Reichtum und ihre Vermögen zu verlieren. Und ein Beispiel von eines dieser Schreiben des Gesandten ( s) ist das, welches an den Kaiser (Heraklios) von Rom gerichtet war, in welchem er sagte: “Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen! Dieses Schreiben ist von Muhammad, dem Gesandten Allahs, an Heraklios, Herrscher des (Ost-)römischen Imperiums! Der Friede sei auf demjenigen, der der Rechtleitung folgt.
    Sodann: “Ich rufe dich auf, den Islam zu befolgen. Werde Muslim, so rettest du dich, und wenn du Muslim geworden bist, so wird Allah deinen Lohn (Ajr) verdoppeln. Wendest du dich aber davon ab, so trägst du die Sünde doppelt, sowohl wegen deiner Führerschaft als auch wegen deiner Untergebenen.” (Überliefert bei Al-Bukhari und Muslim)

    Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem zwischen uns und euch gleichen Wort: dass wir niemandem dienen außer Allah und Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen zu Herren außer Allah nehmen. Doch wenn sie sich abkehren, dann sagt: Bezeugt, dass wir (Allah) ergeben (Muslime) sind”. (Qur´an 3:64)

    Und Anas ( d) sagte: “Es gab niemanden, der als Muslim den Gesandten Allahs ( s) um etwas bat und von diesem nichts bekam. Einst kam ein Mann zu ihm, und er gab ihm so viele Schafe, wie zwischen zwei Hügeln Platz fanden. Da kehrte der Mann zu seinem Stamm zurück und sagte: “Leute! Werdet Muslime, denn Muhammad ( s) gibt wirklich jedem (etwas), ohne dass er ( s) sich davor fürchtet, zu verarmen!” So wurden manche Leute nur aus materiellen Gründen Muslime. Bald darauf war ihnen jedoch der Islam lieber als die ganze (Diesseits) Welt.” (Überliefert bei Muslim)

    Lasst uns sehen, was der Gesandte ( s) alles an Gütern und Reichtum nach seinem Tod hinterlassen hat. Amro Ibn Al- Harith sagte: “Der Gesandte Allahs ( s) hinterließ nach seinem Tod weder einen Dirham noch einen Dinar noch einen Sklaven noch eine Sklavin noch sonst etwas anderes, außer seiner weißen Pferdestute, seiner Waffe und einem Land, das er vorher zur wohltätigen Stiftung gemacht hatte.” (Überliefert bei Bukhari)

    Als er starb, war sein Harnisch bei einem Juden als Pfand für 30 Maß Gerste (ein Saa`, ein altes Hohlmaß, das etwa 3 kg beträgt)
    verwahrt. Wir fragen uns, wo hier die Liebe zum Leben und zum Reichtum ist???

  • Omar Ibn Al-Khattab ( d) der zweite Kalif des Gesandten Allahs ( s), war seinerzeit jemand, der große Eroberungen errungen hatte, wie es noch nie der Fall gewesen war. Als er seinen Magen aus Hunger knurren hörte, sagte er seinen berühmten Spruch:
    “Ob du knurrst oder nicht knurrst. Bei Allah, du wirst nicht satt, bevor nicht alle Muslime satt werden!”

  • Während des Kampfes am Tage von Uhud sagte der Gesandte Allahs ( s): “Nun eilt nach einem Paradies, dessen Reichweite die (sieben) Himmel und die Erde ist.” Da sagte ‘Umair Ibn- ul-Humām Al-Ansāriyu ( d): “O Gesandter Allahs! Ein Paradies, dessen Reichweite die Himmel und die Erde ist?!” Der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Ja!” Er erwiderte: “Wie schön! Wie schön!” Der Gesandte Allahs ( s) fragte ihn: “Was veranlasst dich “Wie schön! Wie schön!” zu sagen?” Er sagte: “O Gesandter Allahs! Nichts, bei Allah, außer der Hoffnung zu dessen Bewohnern zu gehören!" Der Gesandte sagte: “Du bist einer von den Paradiesbewohnern.” Dann holte er einige Datteln aus seiner Tasche und begann, davon zu essen, dann sagte er: “Sollte ich am Leben bleiben, bis ich diese Datteln aufgegessen habe, dann dauert es sehr lange!” Also warf er seine Datteln weg und stürzte sich in den Kampf, bis er getötet wurde.” (Überliefert bei Muslim)

  • Die ersten Eroberungen der Muslime wären eigentlich ausreichend gewesen, um sich und ihren Nachfolgern Reichtum und ein schönes, angenehmes Leben zu bereiten. Aber sie haben nicht bei diesen Grenzen aufgehört, denn die Motivation, die hinter diesen Eroberungen stand, war dem Aufruf zur Religion Allahs und zur Übermittlung dieser Religion an alle Menschen auf der Erde gewidmet. Und der Beweis dafür, dass diese Eroberungen keine materialistischen Ziele gehabt haben, war, dass die Muslime der Bevölkerung, die sie besiegt hatten, die Wahl ließen, ob sie den Islam als Religion annehmen wollten, wodurch sie Anspruch auf alles hatten, worauf die Muslime Anspruch haben und auch deren Pflichten zu ihren Pflichten wurden. Wenn sie aber dies ablehnten, so mussten sie jährlich einen kleinen Betrag als Kopfsteuer zahlen, für die Dienstleistungen, die der Staat ihnen bot und als Gegenleistung für den Schutz ihres Lebens, ihrer Ehre und ihres Besitzes und auch dafür, dass sie alle Rechte besaßen, die die Muslime für sich selbst beanspruchten. Und sie hatten nicht mehr als das zu entrichten, obwohl die Muslime die Pflichtabgabe (Zakaat) jährlich zahlen müssen, und dies mehr als das ist, was die Nicht-Muslime als Kopfsteuer zahlen müssen. Wenn sie dies auch ablehnten, dann war ihnen der Krieg angesagt, um zu der Religion Allahs aufzurufen, denn Muslime dürfen Krieg führen gegen diejenigen, die als Hindernis vor der Einladung zum Islam stehen. Denn der Islam betrachtet sich als universale Botschaft, die nicht auf ein bestimmtes Volk beschränkt ist.

  • Khaled Ibn Alwalied ( d) einer der größten Führer der islamischen Eroberungen, der nie einen Kampf verloren hatte, ob dies vor seinem Islam oder danach war, besaß als er starb von den Gütern des Lebens nur noch seine Stute, ein Schwert und einen Burschen. Dann fragen wir uns, wo ist hier die Liebe zum Leben und zum Reichtum???

    Und noch ein Beweis dafür, dass das Ziel der Muğahidien die Verbreitung der Religion Allahs als Botschaft war, ist die Erzählung von Schaddad Ibn Al-Hady ( d): "Dass ein Wüstenaraber zu dem Gesandten Allahs ( s) kam und sagte: “Ich wandere mit Dir”, dann wies der Gesandte ihm einen seiner Gefährten zu. Dann war ein Kampf wobei die Muslime siegten und Beute (Ghanimah) errungen haben. Diese wurde unter den Gefährten und auch dem Wüstenaraber verteilt, da sagte der Wüstenaraber: "Was ist das?" Der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Dies habe Ich für dich als Anteil” Dazu sagte der Wüstenaraber: "Nicht deswegen habe ich dir den Treueeid geschworen, sondern ich bin dir gefolgt, um hier mit einem Pfeil angeschossen zu werden." Und er zeigte auf seinen Hals. "Dann sterbe ich und komme ich ins Paradies." Der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Wenn du es ehrlich meinst, wird Allah dir gegenüber ehrlich sein”. Sie blieben eine Weile und bald begannen sie den Kampf gegen den Feind, dann wurde der Mann zum Gesandten Allahs ( s) aufgebahrt gebracht und ein Pfeil hatte ihn in seinen Hals getroffen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Ist er es?” Sie sagten: “Ja”, da sagte er: “Er war ehrlich mit Allah, somit war Allah ehrlich mit ihm”.

    Danach wurde er in den Umhang (Jubbah) des Gesandten ( s) gehüllt und der Gesandte ( s) stellte sich vor ihn und verrichtete das Totengebet und sagte während dem Gebet: “O Allah, das ist Dein Diener, Deinetwegen wanderte er aus und wurde als Märtyrer (Schaheed) getötet, und ich bezeuge es.” (Überliefert bei Al-Nisaai)

    Und die Geschichtsbücher des Islam enthalten viele solche Begebenheiten von den ersten Muslimen, die zeigen, dass sie dieser Welt entsagten und ihr einziges Ziel und ihre einzige Beschäftigung war, zur Religion Allahs aufzurufen und sie allen Menschen, ohne Ausnahme, weiterzugeben. In der Hoffnung, Anteil an dem zu haben, was der Gesandte ( s) bei einer seiner Ansprachen versprochen hat: “Am Tag vor der Schlacht von Khaibar sprach der Gesandte Allahs ( s) folgendes: “Morgen werde ich die Standarte einem Mann übergeben, durch den Allah uns Erfolg und Sieg geben wird. Er liebt Allah und Seinen Gesandten, so wie Allah und Sein Gesandter ihn lieben.” Die Leute verbrachten die Nacht in gespannter Ungewissheit und unterhielten sich darüber, wer wohl dazu bestimmt werde, die Standarte zu tragen. Am nächsten Morgen gingen sie zum Propheten ( s), jeder in der Hoffnung, derjenige zu sein, der diese Ehre erhalten würde. Der Gesandte Allahs ( s) fragte: “Wo ist Ali Ibn Abi Talib?” Und es wurde ihm mitgeteilt: “O Gesandter Allahs, er hat Augenschmerzen.” Er sagte: “Schickt nach ihm.” Als er kam, tat ihm der Prophet ( s) etwas von seinem Speichel in die Augen und betete für ihn. Er wurde so von seinen Augenschmerzen geheilt, als ob er niemals Schmerzen gehabt hätte. Dann übergab der Prophet ( s) die Standarte. Ali fragte: “O Gesandter Allahs, werde ich mit ihnen kämpfen, bis sie Muslime werden wie wir?” Der Prophet ( s) antwortete: “Gehe zu ihnen und lade sie zum Islam ein, und sage ihnen, was das Recht Allahs, des Erhabenen, über sie ist. Bei Allah, wenn Allah auch nur einen einzigen Menschen durch dich zum Islam führt, ist das besser, als eine Herde roter Kamele.” (Überliefert bei Al-Bukhari und Muslim)

    Es gab viele, die ihr Vermögen, ihre Gelder, ihre Herrschaft und ihren Reichtum durch ihren Übertritt zum Islam verloren hatten. Entweder hatten sich ihre Familien von ihnen abgewendet oder durch die Beschäftigung mit dem Aufruf (Da`wa) zum Islam. In der Schlacht von Nahawand, sagte der verehrte Gefährte Al-Nu’man Ibn Buqrin Al-Muzny kurz bevor der Kampf begann: “O Allah, befestige Deine Religion und gib Deinem Diener den Sieg und mach Al-Nu’man heute zum ersten Märtyrer (Schahied). O Allah, ich bitte Dich heute, mein Auge zufrieden zu stellen, mit einem Sieg (Fath), worin sich der islamische Stolz befindet. Sagt ‘Amien’, damit Allah euch Seine Barmherzigkeit gibt!” Ist dieses Beispiel ein Zeichen für die Liebe zum Leben und Reichtum???
    Hören wir, was die Boten der Al-Moqawqas sagten, als sie während der Belagerung der babylonischen Festung von der Reise zu Amro Ibn Al-As zurückkehrten. Sie sagten:
    "Wir sahen Menschen, denen der Tod lieber ist als das Leben und denen die Bescheidenheit lieber ist als Hochmut. Keiner von ihnen wünscht sich etwas von diesem Leben und es interessiert keinen von ihnen, ob sie auf dem Staub sitzen; und ihr Führer (der Amir) ist einer von ihnen. Man kann zwischen ihren Größten und ihren Kleinsten und ihren Herren und ihren Sklaven nicht unterscheiden."

    Thomas Carlyle sagt in seinem Buch ‘Die Helden’, als Antwort auf die Aussage und den Verdacht, dass der Islam mit dem Schwert und Gewalt verbreitet wurde:
    "Sie sagen, dass diese Religion ohne Schwert nicht verbreitet werden konnte, aber was ist der Grund dafür, dass es das Schwert gab? Das ist die Stärke dieser Religion und sie ist wahr. Wenn eine neue Meinung zustande kommt, so ist diese nur im Kopf eines Mannes. Und mit dem, was er glaubt, steht er als einzige Person gegen die ganze Welt. Wenn diese Person ein Schwert in Anspruch nimmt und gegen die ganze Welt steht, so wird Allah ihn nicht im Stich lassen. Und im Allgemeinen sehe ich, dass sich die Wahrheit selbst verbreitet, auf irgendeine Art und Weise, so wie es die Situation verlangt. Seht ihr nicht, dass das Christentum nicht davor zurückschreckte, das Schwert in Anspruch zu nehmen? Wie in der Schlacht, die Charles Man gegen die Bevölkerung in Sachsen unternahm. Mir ist es unwichtig, ob die Wahrheit mit dem Schwert, der Zunge oder mit irgendeiner anderen Sache verbreitet wird. Lassen wir die Wahrheiten ihre Macht durch Worte, durch die Presse oder durch das Feuer verbreiten. Lassen wir die Wahrheit sich verteidigen und anstrengen, mit ihren Händen, Füssen und sogar ihren Nägeln, denn sie wird nichts besiegen, außer dem, was zu besiegen ist."

Das Islamische Prinzip verachtet Gewalttaten und Härte

Der Islam ist die Religion der Gnade, der Barmherzigkeit, der Zuneigung und des Mitleides. In seinen meisten Vorschriften verwirft und verabscheut er die Härte des Herzens und grobes Verhalten. Deshalb hat der Islam die Muslime beauftragt, den Propheten ( s) zu ihrem besten Vorbild zu nehmen. Dieser Prophet wird im Qur´an folgendermaßen angesprochen; Allah y sagt: Durch Erbarmen von Allah bist du mild zu ihnen gewesen; wärst du aber schroff und hartherzig, so würden sie wahrlich rings um dich auseinander gelaufen”. (Qur´an 3:159)

Und die islamische Lehre ruft zur Barmherzigkeit, Zuneigung und Mitleid für alle schwachen und bedürftigen Menschen auf. So sagte der Gesandte Allahs ( s): “(Allah) der Barmherzige erweist dem Barmherzigkeit, der (seinerseits anderen) barmherzig ist. Seid (darum) allen auf Erden barmherzig, dann ist euch barmherzig, Der im Himmel ist.” (Überliefert bei Al-Termedhi)

Und der Islam ordnete das Prinzip der Barmherzigkeit mit allen Menschen, sogar mit den Feinden selbst an. So sagt der Gesandte Allahs ( s): “Seid gütig zu den Kriegsgefangenen.”

Wenn dies die Empfehlung des Propheten in Bezug auf die Feinde ist, die Krieg gegen die Muslime führen, soll man sich also vorstellen, wie der Islam die friedlichen Menschen behandelt. Und der Islam ruft nicht nur zur Barmherzigkeit und Zuneigung allein den Menschen gegenüber auf, sondern auch den Tieren gegenüber. Und der Islam betrachtet die Barmherzigkeit gegenüber Tieren als einen Grund für die Vergebung der Sünden und für das Eintreten ins Paradies. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Während ein Mann unterwegs war, überkam ihn ein sehr starker Durst. Als er einen Wasserbrunnen sah, kletterte er in ihm hinab und trank von dem Wasser. Sobald er aber aus dem Brunnen herausgeklettert war, fand er einen Hund, der mit lechzender Zunge aus Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich: "Dieser Hund befindet sich auf Grund des Durstes in der gleichen Lage, in der ich mich zuvor befand." Er kletterte dann wieder hinab, füllte seinen Lederstrumpf mit Wasser, hielt diesen mit seinen Zähnen fest, (kletterte hinauf) und ließ den Hund trinken. Allah dankte ihm dann (für diese Tat) und vergab ihm (seine Sünden)! Die Leute sagten: "O Gesandter Allahs, werden wir auch für die Tiere belohnt?" Der Prophet sagte: "Für jedes Lebewesen werdet ihr belohnt.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 2334)

Folgender Hadith berichtet über eine Frau, die wegen einer Katze ins Höllenfeuer kam. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Eine Frau wurde wegen einer Katze bestraft, weil sie sie so lange einsperrte, bis sie verhungerte. Sie ging dafür ins Höllenfeuer. (Ihr wurde vorgehalten): “Du hast ihr weder Nahrung noch etwas zu trinken gegeben, als du sie einsperrtest, noch ließest du sie laufen, damit sie sich von den Tierchen der Erde hätte ernähren können.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 3295)

Und es gibt viele Anweisungen des Gesandten Allahs ( s), die die gute Behandlung (Ihsan) und Zuneigung den Tieren gegenüber betonen. Als der Gesandte Allahs ( s) an einem Esel vorbeilief, der in seinem Gesicht gebrandmarkt war, sagte er: “Allah verflucht diejenigen, die dieses Tier im Gesicht gebrandmarkt haben.” (Überliefert bei Muslim)

Von Ibn Omar (Allahs Gnade sei auf ihnen beiden) wird berichtet: “Dass er einmal an einigen Jugendlichen aus dem Stamm Quraiš vorbeiging, die einen Vogel als Zielscheibe nahmen und ihn mit Pfeilen beschossen. Als sie Ibn Omar sahen, gingen sie auseinander. Daraufhin sagte er: "Wer hat dieses (Verbrechen) begangen? Möge Allah diesen Täter verdammen. Wahrlich der Gesandte Allahs ( s) verfluchte denjenigen, der ein Lebewesen als Zielscheibe missbraucht.” (Sahih Muslim, Hadith Nr.1958)

Der Gesandte Allahs ( s) ging an einem abgemagerten Kamel vorbei, da sagte er: “Fürchtet Allah! Kümmert euch um die Rechte dieser stummen Tiere; so pflegt sie gesund, sodass sie euch als Reit- oder Schlachttiere dienlich sind.” (Sahih Ibn Khusaimah, Hadith Nr.2545)

Und der Gesandte Allahs ( s) praktizierte und befahl das Beste (Ihsan) und die Barmherzigkeit bei allem. Sogar über die Tiere, die zum Schlachten bestimmt waren, um ihr Fleisch als Speise zu nutzen, sagte er: “Allah ( y) hat das Beste (Ihsan) für jede Sache vorgeschrieben. Wenn ihr nun tötet, tötet recht, und wenn ihr schlachtet, schlachtet recht. So soll ein jeder von euch seine Klinge schärfen und sein Opfer zur Ruhe bringen (dem Opfertier Leid ersparen).” (Überliefert bei Muslim)

Wenn das die Barmherzigkeit des Islam gegenüber den Tieren ist, wie ist denn dann die islamische Barmherzigkeit gegenüber dem Menschen, den Allah allen anderen Geschöpfen vorzieht und ihm Würde verleiht? Allah ( y) sagt: Und Wir haben ja die Kinder Ādams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt.
(Qur´an 17:70)

Der Islam warnt davor, Tiere und Vögel und andere Lebewesen zu töten, ohne damit einen gerechtfertigten Nutzen zu bezwecken. Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: “Wer einen Sperling (Spatz) umsonst tötet, wird dieser Sperling am Jüngsten Tag mit laut erhobener Stimme zu Allah sagen: ´O Herr, dieser jemand hat mich umsonst getötet, er hat mich vergeblich und ohne Nutzen getötet.´”
(Überliefert bei Ahmad und Al-Nisaai)